Die Kurzfassung würde jetzt wohl heißen: Ich bin zum Gewerbeamt gegangen, hab die Anmeldung abgegeben und TADAAAA: seitdem bin ich Virtuelle Assistentin.

Aber mit Anfang 30 führte mich der Weg nicht von der Schulbank direkt ins Rathaus, dazwischen gab es einige Stationen, die mich dazu gebracht haben, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.

Fangen wir von vorne an:

Ich war schon immer eine, die Spaß am Lernen hatte und sehr wissbegierig war. Ich bin gern zur Schule gegangen und bis heute kann ich sagen: „Ja, ich lerne gerne neue Dinge.“ In meinem Leben waren schon oft Menschen genervt oder zumindest irritiert, warum ich diese eine Sache jetzt hinterfrage und nicht einfach so hinnehme.

Irgendwann kam dann der Punkt, an dem ich mich für meinen weiteren Werdegang nach dem Abi entscheiden musste. Ich kann dir sagen, das ist mir echt wirklich schwer gefallen. Ich war super gut in Mathe, aber was bitte macht man nach einem Mathestudium? Als Kind aus einer Arbeiterfamilie war es mir wichtig, vorher einschätzen zu können, was man mit einer Ausbildung/Studium so macht, denn Vorbilder mit eher theoretischen Bildungsgängen gab es für mich nicht.

So habe ich mich nach langer Recherche für ein duales Studium der Augenoptik entschieden und war damit sehr glücklich. Da ich selbst quasi schon immer eine Brillenträgerin bin, war ein persönliches Interesse vorhanden und die mathematisch/physikalischen Grundlagen der Optik entsprachen schon meinen Kernkompetenzen in der Schule. Also alles super. Das Studium selbst war zur Hälfte kaufmännisch orientiert, aber ein eigener Laden kam mir nicht in den Sinn. Viel zu unsicher. Außerdem kann ich sowas nicht. (So zumindest meine Gedanken – kam da das Arbeiterkind durch?).

Jana freut sich über ihre Freisprechung

„Ja, ich fange bei euch an – aber nicht für immer.“

Ich war jedenfalls ziemlich happy, hatte nette Kommilitoninnen und Kolleginnen auf der Arbeit. Ich habe die Ausbildung und auch das Studium mit sehr guten Noten beendet, doch schon im Telefonat zu meiner Übernahme beim Ausbildungsbetrieb sagte ich: „Ja, ich fange gerne bei euch an. Aber das wird nicht für immer sein.“ Damit wollte ich eigentlich klar machen, dass sie mich nicht für Geschäftsführerposition o.ä. einplanen brauchen, aber irgendwie kam da schon mein Bauchgefühl durch. Das kann nicht alles gewesen sein. Außerdem sind sowohl Arbeitszeiten als auch Verdienst in der Branche nur semigut, wenn überhaupt.

Als ich dann später in Elternzeit war, hatte ich einige Zeit zum Nachdenken, wo es mit mir hingehen soll. Möchte ich meinen Kindern das vorleben? Sie erst abends um 7 sehen um Vollzeit arbeiten zu können oder alternativ nur ein Taschengeld als Gehalt zu haben, um dann am frühen Nachmittag zu Hause sein zu können? Nein. Möchte ich ständig „nur“ als Verkäuferin betrachtet werden, weil die Leute nicht wissen, wie viel Wissen und Können hinter der aufwendigen Beratung steckt? Nein. Außerdem habe ich mich doch eh ständig um den ganzen organisatorischen Kram im Laden gekümmert. Ich brauche also einen Job im Büro! (Das ist nur die Kurzfassung der Gedanken 😁)

Aber auch hier haben die negativen Glaubenssätze voll reingehauen, denn ich kann doch gar nix im Büro, ich bin doch schließlich Optikerin. Buuuh, also habe ich mich dazu entschieden, nach meiner Elternzeit eine Ausbildung zur Industriekauffrau zu machen.

Ich habe doch schon viel auf dem Kasten

Keine Frage, das hätte theoretisch nicht sein müssen, aber heute bin ich super froh darüber. Die neuen Erfahrungen in verschiedenen Abteilungen, Fachgebieten und mit vielen neuen Kolleg*innen haben mich enorm gestärkt und mir gezeigt, wie viel ich auf dem Kasten habe. Das Feedback war durchweg gut und in vielen Abteilungen war ich eher Kollegin als Auszubildende.

Irgendwann während dieser Zeit, bin ich auf das Thema Virtuelle Assistenz gestoßen. Ich glaube es war die Facebook-Gruppe von Madame Moneypenny, aber genau weiß ich es nicht mehr. Ich weiß aber noch, es hat mich sofort in den Bann gezogen: Dienstleistungen anbieten, die ich möchte. Sich „einfach“ weiterentwickeln können. Mit Menschen zusammenarbeiten, die ich super finde, nicht der Chef und das unabhängig davon, wo ich wohne (denn hier gibt’s quasi nur Automobil, alles andere ist schwer zu finden). Die Zeit frei einteilen können und mehr für die Kinder da sein? Ja das will ich! Aber was soll ich schon anbieten, ich kann doch nix… (Ja, danke für die Mindfucks liebe Vergangenheit).

Lieber doch in die Anstellung!?

Ich habe es direkt wieder verworfen, aber irgendwie ist es mir nicht aus dem Kopf gegangen und da das liebe Internet uns und unsere Wünsche alle so gut kennt, wurde mir irgendwann die Werbung für die Challenge von Nadine Abdussalam* (Virtual Assistent Women) ausgespielt und ich habe sogar dran teilgenommen. Fünf Tage lang war ich mega heiß auf alle Themen rund um die Virtuelle Assistentz und als sie ihren Kurs vorgestellt hat, fand ich es total cool. Aber was soll ich denn anbieten? Nene, ich mach das lieber mit der Anstellung.

Aber immer weiter drehten sich meine Gedanken um das Thema während ich noch in der Ausbildung war. Und es kam die zweite Runde von der Challenge*. Dieses Mal habe ich mir gesagt, dass ich das jetzt mache. Hab meinen ganzen Mut zusammen genommen und meinem Mann erzählt, dass ich diesen Kurs kaufen möchte. Ein Investment, das mir sonst nicht einfach so durch die Finger rinnt. Ich war Feuer und Flamme als am Freitag der Verkauf geöffnet wurde und dann hat mir doch fast der Mut gefehlt um auf Kaufen zu Klicken.

Zum Glück hab ich es doch getan. Welcher Impuls es genau war? Keine Ahnung. Wahrscheinlich der Wille, etwas zu verändern und der Gedanke an die Zeit mit der Familie, die ich mir erhoffte, damit zu ermöglichen.

Das war der Startschuss. Ich habe den Kurs durchgesuchtet, die Anmeldung beim Gewerbeamt abgegeben, meinem Arbeitgeber das Nebengewerbe gemeldet und somit offiziell anderen Personen erzählt, dass ich in die Selbständigkeit gehe. HILFEEEEE! Davor hatte ich so eine Angst, die aber zum Glück völlig unberechtigt war. Manche waren zwar etwas verwirrt (und sind es heute noch), was ich so treibe, aber keiner hat böse Worte (vor mir) fallen lassen.

Es ist so viel passiert

Seit diesem Zeitpunkt ist einiges passiert. Ich habe Kurse belegt, meine Dienstleistungen angepasst (ich bin aktuell Virtuelle Assistentin für Technik und Launch, genauer E-Mail-Marketing, Onlinekurse & digitale Produkte, hier findest du mehr Details), habe den mir angebotenen Arbeitsvertrag abgelehnt, war 12 Wochen mit meiner Familie in Südosteuropa unterwegs und habe dabei ortsunabhängig gearbeitet und genieße die zeitliche Flexibilität.

Jana in Südosteuropa

Ich bin stolz auf mich, dass ich mich gewagt habe, dass ich auch als introvertierte Persönlichkeit in die Sichtbarkeit gegangen bin, dass ich bürokratische und technische Hürden gemeistert habe und jetzt meinen Traum weiterverfolge.

Ich freue mich darauf, durch meine Arbeit noch mehr tolle Menschen zu unterstützen, gemeinsam Projekte ins Rollen zu bringen und Erfolge zu feiern. Ich bin gespannt, wo die Reise noch hin geht, denn eins ist klar: hier ist sie noch nicht zu Ende.

Wenn du jetzt Lust hast, mich in echt kennenzulernen und gemeinsam ein Stückchen mit mir zu reisen, dann lass uns doch auf einen Tee bei Zoom treffen. Buch dir bei Calendly ein kostenloses Kennenlerngespräch mit mir. Ich freu mich auf dich. 😊

Die Reise geht weiter

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