Wenn du gerade mit deinem Newsletter oder E-Mail-Marketing allgemein startest, prasseln unglaublich viele To-Dos auf dich ein. Je mehr du googlest, desto verwirrter bist du am Ende.

Was soll das alles sein? Und brauchst du das wirklich? Willkommenssequenz, DOI, Abmeldelink, usw.

Heute möchte ich Licht ins Dunkel bringen zum Thema Willkommenssequenz. Was ist das und wozu brauchst du die?

Die Willkommenssequenz ist dein persönlicher Empfang für alle neuen Abonnent*innen in deinem Verteiler. 

Dort kannst du sie willkommen heißen, dich vorstellen, Vertrauen aufbauen oder auch schon (kleinere) Angebote platzieren. Falls du einen Lead Magneten (0€-Angebot oder früher Freebie) anbietest, wird dieser mit der ersten Mail der Willkommenssequenz ausgeliefert. Üblicherweise besteht die Sequenz aus drei bis fünf aufeinanderfolgenden Mails.

Und das Ganze passiert automatisch, wie von Zauberhand. Du musst dich nicht hinsetzen und für jeden einzeln die passenden Mails raussuchen, abschicken und zwei Tage später die nächste Mail raussuchen. Nein!  

Dank deines E-Mail-Marketing-Tools kannst du dies als Automation einstellen.

Das heißt, du richtest technisch ein, dass bei einer bestimmten Handlung, z.B. Anmeldung zu deinem Lead Magneten, automatisch die Mails abgeschickt werden. Du bestimmst die Zeit zwischen den Mails und den Inhalt. Das machst du einmalig und danach musst du dich nicht mehr darum kümmern-

Es sei denn, du möchtest etwas daran ändern, dann solltest du dich doch nochmal darum kümmern. 😉  

Wozu brauche ich eine Willkommenssequenz?

Ich habe es oben schon anklingen lassen: der Hauptgrund für eine solche Mailreihe ist der Vertrauenaufbau.

Ich denke, du möchtest mit deinen Mails auch verkaufen. Dafür ist Vertrauen sehr wichtig.

Vielleicht hast du schonmal vom AIDA-Prinzip gehört. Kurz erklärt: Du musst die Menschen zuerst auf dich aufmerksam machen (A-ttention), damit kannst du ihr Interesse an einem Thema wecken (I-nterest). Danach, wenn’s gut läuft, wird ein Bedürfnis/Verlangen für etwas geweckt (D-esire) und am Ende steht eine Handlung/ der Kauf (A-ction). 

So ist standardmäßig im Marketing der Verlauf der Kundenreise definiert. Ja, es gibt auch Spontankäufe, aber sie sind die Seltenheit. Zu dem AIDA-Prinzip kommt noch die Feststellung, dass Menschen mehrere Berührungspunkte mit einem Angebot/Anbieter brauchen, um sich wirklich dafür zu entscheiden. Klassisch redet man von 7 Punkten. Im Onlinebusiness gehen die Stimmen eher auf über 10 Punkte. 

Mit deiner Willkommenssequenz kannst du nun bereits einige Punkte „abhaken“. Meist werden die Leute durch einen Lead Magneten auf dich aufmerksam. Mit der dazugehörigen Landingpage weckst du ihr Interesse und ihr Verlangen, es zu haben. Die Anmeldung dazu ist dann bereits ihre „Action“. So einfach?

Ja, im ersten Schritt. Die Schwelle zur Anmeldung ist sehr gering. Es kostet nur die Mailadresse und die tut vielen nicht weh. 

Nun willst du aber später noch Geld verdienen und deshalb kannst du mit deiner Willkommenssequenz weitere Berührungspunkte zu dir schaffen und die Kontakte dadurch sanfter in deinen Verkaufsprozess hineinleiten.

Wie richte ich eine Willkommenssequenz ein?

Die genauen Arbeitsschritte und Knöpfe, die du drücken musst, hängen natürlich von deinem verwendeten Tool ab, aber sie haben alle ein paar Gemeinsamkeiten.

Bevor du in deinem Tool etwas einstellst, solltest du dir über folgendes Gedanken machen:

    • Wer soll diese Mails bekommen? (z.B. nur ganz neue Anmeldungen oder alle, die sich das Freebie holen?)
    • Wie viele Mails möchte ich verschicken?
    • Was schreibe ich in die Mails?
    • In welchem Abstand sollen die Mails verschickt werden?

Wenn du das für dich geklärt hast, dann kannst du mit den Vorbereitungen loslegen:

Zuallererst brauchst du ein Anmeldeformular. Das ist das kleine „Fenster“ in das die Daten eingegeben werden können. Mit diesem Formular sammelst du die Mailadressen ein, die dann in deinem Tool gespeichert werden.

Achtung! Beachte bei der Erstellung des Formulars die Einhaltung der DSGVO-Vorschriften, z.B. das sogenannte DOI-Verfahren.

Wir gehen jetzt mal davon aus, dass du dein Anmeldeformular fertig erstellt hast. Du hast auch dazugehörig alle Listen und/oder Tags eingerichtet um die neuen Kontakte zu clustern.

Dann kannst du jetzt deine Automation einrichten. Wie gesagt, das funktioniert bei jedem Tool etwas anders, weiter unten werde ich dir Beispiele bei ActiveCampaign und Sendinblue zeigen.

Du stellst nun in deinem Tool eine Automation an. Diese braucht einen Trigger, also einen Startschuss, um ausgelöst zu werden. Das könnte sein: „Formular abgeschickt“, „Tag xy hinzugefügt“, „in Liste abc eingetragen“.

Danach pflegst du nach und nach deine geschriebenen Mails ein und bestimmst die Wartezeit zwischen den Mails.

Tipp 1: Die erste Mail sollte direkt nach der Anmeldung verschickt werden. Ansonsten kann es sein, dass die Leute das schon wieder vergessen haben und sich direkt wieder abmelden.

Tipp 2: Am besten kennzeichnest du alle Kontakte, die sich aktuell in der Willkommenssequenz befinden mit einem Tag oder einer Liste (je nach Tool). Dadurch kannst du verhindern, dass sie während der Begrüßung schon andere themenfremde Mails von dir bekommen und eventuell verwirrt oder genervt sind. 

Willkommenssequenz bei ActiveCampaign*

Willkommenssequenz bei Activecampaign

Mein persönlicher Favorit bei E-Mail-Marketing-Tools ist Activecampaign*, weil man wirklich sehr viele Möglichkeiten für Automatisierungen hat. Außerdem kann man es leicht mit vielen anderen Tools verbinden.

Die Willkommenssequenz selbst ist leicht eingrichtet. Hinweis zum Bild: In Wirklichkeit wird es dir im Tool natürlich nicht nebeneinander, sondern untereinander dargestellt. Das habe ich nur der Einfachheit halber so zusammengeschnitten.

Ich erkläre dir kurz, was ich gemacht habe:

Als Trigger habe ich hier den Tag „Freebie“ genutzt. Die Leute haben sich also in ein Formular eingeschrieben und bei diesem habe ich hinterlegt, in welche Liste sie sollen und dass dann das Tag „Freebie“ vergeben wird.

Oben in Tipp 2 habe ich gesagt „markiere die Leute in der Sequenz“. Das habe ich hier mit dem Tag „Start: Willkommen“ gemacht. Dadurch kann ich bei jedem Kontakt direkt sehen, wenn er sich noch darin befindet. Dieser Schritt ist nicht zwingend, ich arbeite aber lieber so, da ich es für spätere Arbeitsschritte dann leichter finde.

Dann kommt direkt die erste Mail „Willkommen1“ in dieser wird auch das potentielle Freebie mit ausgeliefert.

Wie du sehen kannst, habe ich drei Mails mit 1 bzw. 2 Tagen Wartezeit dazwischen eingeplant. Danach ist die Sequenz abgeschlossen.

Deshalb vergebe ich das Tag „Ende: Willkommen“, entziehe das Tag „Start: Willkommen“ und beende die Automation.
Durch die zusätzlichen Tags Start und Ende kann ich bei jedem Kontakt sehen:

  • a – Ist gerade in der Willkommenssequenz
  • b – Hat die Sequenz komplett durchlaufen
  • c – War noch gar nicht drin (z.B. Kontakte, die durch einen Kauf zu dir gekommen sind)

Willkommenssequenz bei Sendinblue

Willkommenssequenz bei Sendinblue

Das Tool Sendinblue funktioniert etwas anders als Activecampaign. Dort gibt es nicht die Möglichkeit, Tags zu vergeben. Alle Kontakte werden in Listen organisiert. Man sollte sich vorher Gedanken machen, wie man so viele Listen wie nötig, aber so wenig wie möglich einrichtet um zielgerichtet damit zu arbeiten.

Ich habe wie in Tipp2 daher eine Liste „Willkommenssequenz“ eingerichtet. Alle Kontakte meiner normalen Newsletterliste landen zusätzlich dort, solange sie sich in der Begrüßungsphase befinden.

In dem Bild siehst du eine etwas gekürzte Version einer alten Sequenz von mir (dort wo 3 Striche sind, waren noch mehr Mails). Und ja, auch hier wird es dir eigentlich untereinander dargestellt, aber dann fand ich den Artikel zu lang. 😁

Als Trigger habe ich hier die Eintragung in ein Formular gewählt. Dieses Formular weist die Kontakte automatisch meiner Liste Newsletter zu (hier nicht zu sehen).

Durch die Automation werden sie zusätzlich in meine Willkommensliste gesetzt. Die erste Mail mit der Auslieferung des Freebies kommt direkt im Anschluss.

Nach der Auslieferung der Mails mit Wartezeiten von 1-2 Tagen entferne ich den Kontakt wieder aus dieser Liste und er wird zu einem Standard-Newsletterkontakt.

Fühlst du dich überfordert?

Wie fandest du meine Erklärungen zu der Willkommenssequenz? Hast du schon eine Idee, was du dort reinschreiben könntest?

Oder fühlst du dich jetzt noch überforderter als vorher?

Das kann ich sogar verstehen. So habe ich mich auch gefühlt, als ich mich das erste Mal mit dem Thema beschäftigt habe. Und du hast sicher noch andere Themen um die Ohren.

Deshalb möchte ich dir hier meine Hilfe anbieten:

Wenn du sagst, du möchtest dich in dieses Thema nicht tiefer einarbeiten und diese technischen Aufgaben lieber abgeben, dann melde dich bei mir. Ich nehme dir gerne die Einrichtung deines Accounts mit allem drum und dran ab. (Genaueres erfährst du hier bei meinen Dienstleistungen)

Oder kommst du eigentlich ganz gut klar, aber hängst an einer Stelle? Dann melde dich ruhig auch bei mir. In einem Videocall können wir deine Frage sicher klären und du musst nicht weiter alleine die Lösung suchen.

Was du dafür tun musst? Schreib mir eine Nachricht oder buch dir direkt ein Kennenlerngespräch.

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